In Zeiten des Klimawandels ist eine gute Grünflachenplanung unumgänglich
Der Kapellenplatz wird noch übersichtlicher: Zwei weitere Platanen wurden dort gefällt, die bei den Verkehrsbaumaßnahmen so stark beschädigt wurden, dass sie nicht mehr überlebensfähig sind.
Die Platanen sollen zwar durch Neupflanzungen ersetzt werden, jedoch bezweifeln wir von Bündnis 90/Die Grünen Seligenstadt, dass die geplanten Pflanzflächen von 12 Kubikmetern pro Baum ausreichen. Zwölf Kubikmeter ist lediglich das empfohlene Mindestvolumen für solche Baumpflanzungen und definitiv nicht ausreichend, damit die zu setzenden Bäume eine ausreichend große Krone ausbilden und ein hohes Alter erreichen können. Die Aussage, man müsse den gepflanzten Bäumen nur Zeit geben, damit sie ausreichend groß werden, stimmt einfach nicht, wenn man nicht auch eine ausreichend große Pflanzwanne mit einplant. Es gilt die Grundformel, die wir alle schon in der Schule gelernt haben: das unterirdische Wurzelwerk ist genauso groß, wie die Baumkrone. Stehen dem Wurzelwerk nur 12 Kubikmeter Raum zur Verfügung, wird auch die Baumkrone nur dieses Volumen haben und das entspricht einer Kugel mit einem Radius von drei Metern. Viel größer werden diese Bäume nicht, wenn überhaupt.
Bereits bei den Pflanzungen am Bahnhof kritisierten wir die zu klein geplanten Pflanzgruben. Vorstandsprecher Guido Stegemann, selbst Gartenbautechniker, meint: „werden die Pflanzgruben zu klein gewählt, fehlen die Nährstoffe. Das Ergebnis sehen wir gerade überall in unserer Stadt, wo tote oder kranke Bäume gefällt werden müssen.“
„Das Stadtklima ist kein mathematisches Spiel auf dem Reißbrett, kein Kuhhandel am Verwaltungstisch. Oberste Maxime muss immer sein, jeden einzelnen Baum zu erhalten und daran muss sich unsere Stadtplanung orientieren”, so Fraktionsvorsitzender Frank Raupach und ergänzt: „die Sommer werden immer heißer und wir alle wären für eine gute Grünflächenplanung, gerade in den Sommermonaten, sehr dankbar.