Bei den vergangenen Haushaltsberatungen forderten die Seligenstädter Grünen eine Stelle für das Klimaschutzmanagement. Die Fraktion beruft sich auf einen einstimmigen Beschluss für ein Klimaschutzkonzept, das bisher von der Regierungskoalition weitgehend ignoriert wurde. Fraktionsvorsitzende Silke Rückert-Urban erläutert: ”Beim Klimaschutzbudget wurden eine Reihe von gewöhnlichen Maßnahmen aufgelistet, die in der Stadt sowieso anstehen würden. Statt folgerichtig nur die Differenz zwischen klimafreundlicher und klimaschädlicher Alternative auszurechnen – also zum Beispiel ein besseres Modell bei den Druckern oder bei der Straßenbeleuchtung – und das in dieser Auflistung festzuhalten, wurden jeweils die Gesamtbeträge zusammenaddiert. Der fatalste Fehler ist aber: Die Maßeinheit für Klimaschutz sind Kilogramm/Tonnen CO2-Einsparung und nicht Euro. Wir wissen also gar nicht, ob diese Klimaschutzmaßnahmen überhaupt etwas bringen. Doch der Gipfel ist, dass der Bürgermeister in seiner Haushaltsrede bemerkte, er sei überrascht von dem Betrag, der zusammengekommen ist bei der Aufstellung, was alles für Umwelt- und Klimaschutz in Seligenstadt getan wird. Es freut uns, dass man ihn noch überraschen kann. Aber ist es nicht auch ein deutliches Zeichen dafür, dass die Koordination und das Management im Rathaus bei Klimaschutzbelangen fehlten, wenn selbst der hauptamtliche Bürgermeister nach 7 Jahren im Amt nicht einschätzen kann, was in diesem Sektor überhaupt gemacht wird? Klimaschutz ist in Seligenstadt leider immer noch ein Zufallsprodukt.”
In erwartbarer Manier lehnte die Koalition aus CDU & FDP und die FWS ein gutes
Klimaschutzmanagement in der Stadtverwaltung ab.