Grüne Seligenstadt fordern sozial ausgewogene Kita-Gebühren

Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen setzt sich für eine Überarbeitung der geplanten Kostenbeitrags- und Gebührensatzung für Kindertagesstätten ein. Ziel ist es, eine sozial ausgewogene und gerechte Finanzierung der Kinderbetreuung zu gewährleisten.

„Die vorgeschlagene einheitliche Gebührenstruktur belastet einkommensschwache Familien unverhältnismäßig stark“, erklärt Nicole Kirchner, familienpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. „Wir fordern eine einkommensabhängige Staffelung, die sich am Median-Einkommen in Deutschland orientiert und die unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten der Haushalte berücksichtigt. Alleinerziehende sind beispielsweise von der Gebührenerhöhung besonders stark betroffen, da sie in der Regel auf die lange Betreuungszeit angewiesen sind und gleichzeitig weniger finanzielle Mittel zur Verfügung stehen haben.“

Die Grünen betonen, dass eine gerechte Kinderbetreuungspolitik ein zentraler Baustein für die Gleichstellung der Geschlechter ist. Silke Rückert, Fraktionsvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der Fraktion, führt aus: „Hohe Gebühren belasten Frauen überproportional, da sie häufig in schlechter bezahlten Berufen arbeiten und durch Teilzeitarbeit ein geringeres Einkommen erzielen. Eine einkommensabhängige Staffelung entlastet insbesondere Frauen in unteren und mittleren Einkommensgruppen und stärkt damit ihre berufliche Teilhabe.“

Die Fraktion weist darauf hin, dass eine gerechte Gebührenstruktur nicht nur sozial, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Sie verhindert, dass Frauen aufgrund hoher Betreuungskosten aus dem Arbeitsmarkt gedrängt werden, was den Fachkräftemangel verschärfen und die Entwicklung hin zu einer gerechteren Verteilung von Care-Arbeit behindern würde.

Zudem fordern die Grünen flexiblere Übergangsregelungen. „Die von der Stadt vorgeschlagene kurzfristige Einführung der Gebührenanpassungen ab dem 01.04.2025 wird von den Elternbeiräten kritisiert“, so Kirchner. „Wir plädieren für eine längere Übergangsfrist von mindestens sechs Monaten, um Familien ausreichend Zeit zu geben, sich finanziell und organisatorisch auf die Änderungen einzustellen.“

Die Grünen-Fraktion wird diese Vorschläge in die kommende Sitzung der Stadtverordnetenversammlung einbringen und hofft auf breite Unterstützung für eine sozial gerechte und zukunftsorientierte Kinderbetreuungspolitik.

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